Über uns und Ottos Liebe

Ottos Liebe

Wir, Katharina Liebe und Florian Otto, pflanzen für Euch saisonale Schnittblumen und ausgewählte Gemüse in unserer Gärtnerei in Bad Homburg an. Es ist unser Anspruch und Ziel, dass Ihr unsere Produkte vorbehaltlos erwerben und genießen könnt, weshalb wir komplett auf einen nachhaltigen Anbau setzen.

Unsere Produkte bieten wir Euch während der Saison von Ende März bis Mitte November (wenn kein früher Frost dazwischen kommt) in unserem Direktverkauf in der Gärtnerei im Gluckensteinweg 36 an und laden Euch herzlich ein, diesen besonderen Ort bei einem Besuch während unserer Öffnungszeiten zu erleben.

Foto: Helmut Fricke

Über uns

Momentan betreiben wir unser Projekt „Ottos Liebe“ als Nebenerwerb, hauptberuflich sind wir als Rechtsanwältin und Berater für politische Risiken tätig. 2018 sind wir zurück nach Deutschland gezogen.

Vorher haben wir 10 Jahre in London und Bath gelebt und gearbeitet. So konnten wir in England zahlreiche Inspirationen für das Führen einer Gärtnerei in einem Mischkonzept sammeln, die wir nun hier umsetzen wollen.

Der Wunsch, die Gärtnerei und das Grundstück in Innenstadtnähe zu erhalten, unsere Liebe zu Pflanzen, unsere Freude, einladende Orte für das Zusammensein mit anderen Menschen zu gestalten sowie die vielen Anregungen aus England haben uns dazu gebracht, in Bad Homburg vor der Höhe Wurzeln zu schlagen.

So haben wir die Traditionsgärtnerei nach mehr als 10 Jahren wieder zum Leben erweckt und verkaufen seit Sommer 2019 ausschließlich bei uns gezogene Produkte - und das mit zunehmendem Erfolg.

Weiterhin ist es uns sehr wichtig, keine Pestizide einzusetzen, nur mit organischem Material zu düngen, möglichst in Kreisläufen zu wirtschaften und kein Einmal-Plastik zu verwenden.

Unsere Geschichte

Als Katharina und Florian, die Gärtnerei 2018 von der Familie übernahmen und aus dem Dornröschenschlaf weckten, konnte die Gärtnerei bereits auf 4 Generationen Gärtnereibetrieb zurückblicken.

Im Folgenden erfahrt ihr alles über die Geschichte des Familienbetriebes. 

Von damals bis heute. Die ganze Geschichte der Gärtnerei Otto.
Die Gärtnerei wurde 1871, damals noch am Stadtrand von Homburg (das „Bad“ kam erst 1912 hinzu) gelegen, von Bernard Otto gegründet. Ungefähr 1918 wurden die Flächen und die Gärtnerei zwischen den beiden ältesten Söhnen von Bernard, Bernard Junior und Heinrich, aufgeteilt.

Heinrichs Sohn Georg (Schorsch), geboren 1914, übernahm nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1949 die Gärtnerei. Bis in die 1950er Jahre produzierte die Gärtnerei sowohl Gemüse – vor allem für lokale Gaststätten, Hotels und Endverbraucher – als auch Garten- und Schnittblumen. Damals war die Gärtnerei Otto eine von zahlreichen innenstadtnahen Gärtnereien, die die Einwohner, lokale Gastronomie und Kurgäste mit Lebensmitteln und Blumen versorgte.

Ab 1964 arbeitete Schorschs Sohn Klaus, geboren 1944, in der väterlichen Gärtnerei mit, die er im Jahre 1950 von seinem Vater übernahm. Im Laufe der 1960er und 70er Jahre verlegte sich der Schwerpunkt der Gärtnerei auf die Blumenproduktion, was sich auch im Namen „Blumen Otto“ niederschlug, unter dem sie seit Anfang der 1980er firmierte. 1982 wurde der noch heute bestehende Laden neugebaut, in dem sich jetzt u.a. unser Workshopraum befindet.

Klaus und seine Frau Veronika führten das Blumengeschäft und den Floristikbetrieb bis zu ihrem Ruhestand 2014, nachdem der eigene Anbau in der Gärtnerei bereits 2008 zu einem vorübergehenden Ende gekommen war.

Nach einigen Jahren des Dornröschenschlafs übernahmen 2018 Florian, Veronikas und Klaus Sohn, mit seiner Frau Katharina die Gärtnerei. Nachdem wir zwischen 2018 und 2021 die Flächen der Gärtnerei für den Anbau sukzessive wieder aufbereitet haben, bewirtschaften wir heute wieder einen Großteil der Gärtnerei und verkaufen wie zu Heinrich Ottos Zeiten ausschließlich selbst angebaute Produkte.

Unsere Inspiration

Man muss wohl sagen, dass es Ottos Liebe nicht geben würde, hätten wir nicht gemeinsam eine relativ lange Zeit in England gelebt.

Dort haben wir uns nicht nur 2008 kennengelernt, sondern von 2010 bis 2018 Lebensweisen, Konzepte, Handwerkstradition, Qualität von Produkten, Wichtigkeit von Saisonalität und Regionalität erlebt. Diese Erfahrungen gaben uns Hoffnung, Mut und zahlreiche Inspirationen für eine Zukunft der Gärtnerei.

Unsere Erlebnisse, gesammelten Erfahrungen und Begegnungen mit vielen Menschen in England spiegeln sichheute in der Umsetzung unseres Projekts wieder. 

Die ganze Geschichte zu der Inspiration für unser Projekt.
Erste Inspirationen für die Darbietung frischer und saisonaler Gemüse bekamen wir durch unsere Besuche des Borough Market in London. Dort begann – Monmouth Coffee sei Dank – auch unsere Liebe zu gutem Kaffee. Die saisonale, auf einige wesentliche Zutaten reduzierte Küche des dort gelegenen Markt-Restaurants Elliot war ihrer Zeit lange voraus und zeigte uns, wie herausragend gut englische (!) Küche geworden ist.

Eine Idee dafür, wie man Gemüse, Obst und Blumen in wunderschönem Ambiente nachhaltig ziehen kann, bekamen wir während unserer unzählbaren Besuche verschiedenster Gartenanlagen und Küchengärten des National Trust.

Dort erlebten wir auch, dass ein Gewächshaus und Küchengarten eine ganz besondere Atmosphäre zum Verweilen und kulinarischem genießen schafft.

Farm Shops in den sogenannten Home Countys rundum London haben uns auf unseren Wochenendausflügen immer wieder begeistert.

Dort konnten wir uns nicht nur mit saisonalem und Vorort gezogenem Obst und Gemüse versorgen, sondern oftmals waren angegliederte kleine Cafes der beste Platz, um sich mit Cream Tea, Sandwiches oder einem Stück Kuchen, z.B. Victoria Sponge, den Tag zu versüßen und für ausgedehnte Spaziergänge durch die bezaubernde Landschaft zu stärken.

Daneben boten die vielen Erzeugermärkte, sog. „Farmers Markets“, lokal gezogenes Obst und Gemüse sowie auch Blumen. Auf diesen Märkten, die es in vielen Londoner Stadtvierteln gibt, bieten die Verkäufer in der Regel nur ihre eigenen Produkte an, die in einem Umkreis von etwa 100 km erzeugt wurden. Ein besonders schöner Farmers Market, der uns die letzten Jahre in London ans Herz gewachsen war, befand sich in Queens Park. Dort traf man sich am Wochenende mit Freunden und Bekannten, versorgte sich mit frischen regionalen Produkten und plauderte bei einem Snack, Kaffee und Kuchen noch eine gewisse Weile. Vor unserem Umzug nach Bath war der Farmers Market in Blackheath für uns fester Bestandteil unserer Sonntagsroutine.

Ob direkt von der Farm oder vom Farmers Market, diese lokal gezogenen und angebauten Produkte waren oft nicht nur geschmacklich um Längen besser als das Angebot der Supermärkte, sondern auch wegen der kurzen Wege, die sie zurücklegten bis sie bei uns in der Küche landeten, deutlich nachhaltiger. 

So entdeckten wir auch während unserer 2 Jahre in Somerset, die wir in Bath Spa verbrachten, regelmäßig am Wochenende zu Newton Farm, wo eine Bauernfamilie damals einen kleinen liebevoll eingerichteten Farm-Shop betrieb und neben lokal angebauten Gemüse eine eigene Metzgerei hatte. Heute ist dieser Ort zu einem attraktiven Ausflugsziel geworden, wo man in schönem Ambiente einkaufen kann und sich außerdem bei Klassikern der englischen Lunchküche (z.B. einem Sunday Roast oder Welsh Rarebit) anschließend verwöhnen lassen kann.

Das Erlebnis von gutem Kaffee-, Tee- und Kuchengenuß direkt in einer Gärtnerei machten wir das erste Mal im Jahr 2010 bei einem Besuch der Petersham Nursery. Die Gärtnerei befindet sich in Richmond, West London, und neben qualitativ erstklassigen Blumen und anderen Pflanzen können die Besuchen auch verschiedenes Gartenequipment und auch Einrichtungsgegenstände sowie Einrichtungsaccessoires erstehen, wohlgemerkt alles im „shabby chic“  Ambiente der Gärtnerei und in Gewächshäusern dargeboten.  

In Maida Vale, London, begegnete uns ein ähnliches, etwas bodenständigeres Mischkonzept einer Gärtnerei. Denn auch bei Clifton Nurseries konnte man nicht nur seine Blumen und Pflanzen erwerben, sondern auch im dazugehörigen Cafe Quince, Cream Tea, Kaffee, Kuchen aber auch salzige Gerichte im Gärtnerei Ambiente genießen.

Während Petersham Nursery etwas außerhalb der Stadt und liegt und dort die Pflanzen inzwischen eher eine Nebenrolle spielen, befindet sich Clifton direkt in einem Wohnviertel und ist in erster Linie ein Ort für Menschen mit einer großen Gartenliebe, an dem man sich aber auch mit Freunden und Familie treffen kann, um in schöner Atmosphäre die Seele baumeln zu lassen. 

Die wesentliche Inspiration, für unseren Ansatz Blumen zu arrangieren, ist vor allem der Dame geschuldet, die die Blumendekoration anlässlich unserer standesamtlichen Hochzeit in London 2016 schuf. Vic, die ihren wunderschönen Blumenladen Scarlet&Violet in Queens Park seit vielen Jahrzehnten sehr erfolgreich und auf ihre ganz eigene Art betreibt, beglückte uns seit 2015 immer wieder mit ihren tollen Blumenstraußkreationen und tagtäglich, wenn wir morgens und abends auf unserem Weg in die Arbeit an ihrem Geschäft vorbeigingen und saisonale Blumen in all ihrer Pracht und Vielfalt bewundern durften. Scarlet&Violet ist nicht nur ein Blumenladen, es ist eine Kreativwerkstatt, die durch Blumen schafft scheinbar alles auszudrücken, was ein Mensch fühlen kann.

Dabei konzentriert sie sich viel auf Wiesenblumen und Blumen, die man bei handelsüblichen Blumenläden eher nicht findet. Die Kombination mit Stauden und Kräutern und vielen verschiedenem Grün hat uns immer besonders angesprochen. 

Zuletzt dürfen unsere lieben und langjährigen Freunde Sebastian und Monika im Rahmen der unterschiedlichen Inspirationen für dieses Projekt nicht unerwähnt bleiben. Während viele unserer Freunde immer und immer noch mit Rat und oft auch mit Tat unser Projekt begleiten, waren es Monika und Sebastian, die uns nicht nur geholfen haben, 2010 in London gemeinsam Fuß zu fassen, sondern uns auch auf so manche Fährte lenkten, die für unseren Weg bedeutsam geworden ist. Sie lebten genauso wie wir anfangs in Blackheath ( Südost London) und nahmen uns dort zu unserem ersten Besuch des Farmers Markt mit. Moni war auch die erste, die uns bereits 2009 von der Petersham Nursery erzählte und uns  Hugh Fernley Witthingstalls River Cottage ans Herz legte, ein damals beispielgebendes Mischkonzept, das einer alten Farm neues Leben einhauchte – durch eine Bäckerei, ein Restaurant, wo die auf der Farm gezogenen Produkte verkocht wurden und Workshops.  etc. 

Es war auch Moni, die uns 2018, in unserem letzten Jahr in London, bei einem Besuch in Queens Park unser erstes Buch von Floret Flower, Erin Benzakeins Cut Flower Garden, schenkte. Auf dem Cover des Buches ist ein prächtiger Strauß frisch geernteter Dahlien zu sehen. Erin Benzakeins beachtliche Blumenfarm sowie ihre zahlreichen weiteren Bücher sind heute nicht nur Inspiration sondern vor allem Ratgeber im Rahmen unseres eigenen Blumenanbaus.

Wir sind unglaublich dankbar, dass wir all diese Erfahrungen machen durften und uns unser Weg an diesen Ort nach Bad Homburg geführt hat, wo wir eine Chance haben all diese Inspiration umzusetzen. 

https://www.monmouthcoffee.co.uk/

https://www.nationaltrust.org.uk/features/eating-and-shopping-at-ham-house

https://www.cowdray.co.uk/cowdray-farm-shop/

https://newtonfarmfoods.co.uk/

https://www.clifton.co.uk/clifton-london

Unsere Vision

Wir möchten diesen Ort erhalten – für die Familie, als unseren Beitrag zu einem nachhaltigen Leben, als Teil der Bad Homburger Stadtgeschichte und für Euch!

Dabei möchten wir einen Ort der natürlichen Schönheit, Begegnung und des Austausches schaffen. Ihr sollt bei Eurem Besuch einen Ort erleben, an dem ihr Euch schlicht wohlfühlt.

Wir wünschen uns, dass Ihr hier einen Moment innehalten, und in der Gegenwart sein könnt.

Mit unseren Produkten sollt Ihr die Möglichkeit haben, ein Stück dieses Gefühl mit nach Hause zu nehmen - in der Gewissheit, dass das hier Erzeugte Rücksicht auf unsere Umwelt und Mitmenschen nimmt.